„Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier.“

Markus 16, Vers 6

Liebe Glaubensgeschwister und Freunde,

es ist früher Sonntagmorgen. Drei Frauen haben sich auf den Weg zum Grab gemacht. Aus der Ferne haben sie gesehen, wie Jesus gestorben ist. Sie waren dabei, als Josef und Nikodemus den leblosen Körper in das Grab legten. Nun kommen sie, um dem Toten einen letzten Freundschaftsdienst zu erweisen und ihn zu salben. Sie rechnen in keiner Weise damit, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Es ist, als habe er nie davon gesprochen.

Die Beerdigung im damaligen Judentum verlief in zwei Etappen. Der Leichnam wurde in eine Grabhöhle gelegt und blieb dort ein Jahr lang liegen. Nachdem das Fleisch verwest war, wurden die Knochen gesäubert und in eine Kiste gelegt. Durch das Salben der Leiche wollen die Frauen den Verwesungsgeruch ihres Herrn und Meisters überdecken, immerhin ist er seit über vierzig Stunden tot.

Im frühen Licht des anbrechenden Tages bewegen sich die drei auf das Grab von Josef, einem Freund und Bewunderer von Jesus, zu. Ihre größte Sorge ist die, jemanden zu finden, der den schweren Stein vom Grabeingang entfernen kann. Auch das zeigt wieder, dass sie nur mit einem rechnen, damit, dass sich Jesus im Grab befindet. Doch dann erleben sie ihre erste Überraschung: Der Stein ist bereits von der Graböffnung weggerollt.

Das Entsetzen steht ihnen ins Gesicht geschrieben, als sie in dem Grab einen jungen Mann sehen, der ganz in Weiß gekleidet ist. Seine Worte sind typisch für die eines Engels: „Entsetzt euch nicht!“

Wenn wir heute, zweitausend Jahre später, nach Jesus suchen, gilt auch uns die Botschaft des Engels: Jesus ist auferstanden. Er lebt. Und wir finden ihn nicht in der Vergangenheit, die wir zu gern glorifizieren. Jesus ist dort, wo das Leben ist. Er ist es, weil er das Leben selbst ist. Lasst uns ihn dort suchen. Bei den Menschen. Mitten im Alltag. Im Hier und Jetzt.

Ihr/Euer Viktor Petkau